Social Media and Digital Work

Trackbeschreibung

Social Media sind längst ein fester Bestandteil des digitalen (Arbeits-)Lebens von Millionen von NutzerInnen geworden. Dabei fußen Plattformen auf dem Konzepts des User-Generated-Contents, und ihr Erfolg hängt von der aktiven Beteiligung und Mitwirkung ihrer Mitglieder ab. Gleichzeitig ermöglichen sie den virtuellen Austausch von Informationen und Wissen innerhalb virtueller Teams und Gruppen oder sogar das Erreichen eines globalen Publikums. Trotz des vergegenwärtigten Charakters sozialer Medien müssen die Rolle und die langfristigen Folgen dieses Phänomens für die digitale Transformation auf individueller, organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene noch besser verstanden werden.

Einerseits argumentieren Befürworter, dass Social Media zur Bildung von Sozialkapital beitragen, zu einer stärkeren Vernetzung führen oder soziale Unterstützung und kollektives Handeln erleichtern. Auf der anderen Seite äußern Kritiker starke Bedenken hinsichtlich der Risiken von Social Media. Die schiere Menge und die Sensibilität der Informationen, die Nutzer preisgeben, geben Anlass zu einer Neuinterpretation von Privatsphäre. Darüber hinaus wird der Einfluss sozialer Medien auf die psychische Gesundheit von NutzerInnen untersucht, wobei empirische Belege auf unerwünschte Entwicklungen wie Sucht, Depression und Stimmungsstörungen hinweisen. In Unternehmen kann die Multivokalität, die durch Social Media ermöglicht wird, zu Spannungen hinsichtlich der organisatorischen Kohärenz führen. Schließlich haben sich in jüngster Zeit Phänomene wie Fake News und Hatespeech als gefährliche Entwicklungen herausgestellt, die für Anbieter und NutzerInnen erhebliche Herausforderungen mit sich bringen.

In diesem Track werden Beiträge gesucht, die sich mit der Rolle befassen, die Social Media bei der Transformation der vernetzten Gesellschaft und Unternehmen im Allgemeinen spielen. Wir ermutigen insbesondere Forschungsarbeiten, die über etablierte IS-Theorien hinausgehen, sich auf mehrere Referenzdisziplinen stützen und neue faszinierende Perspektiven anwenden, um die transformatorischen Auswirkungen der sozialen Medien und der mit ihnen verbundenen mobilen Nutzung von Endgeräten zu dokumentieren und zu verstehen.

Mögliche Themenfelder

Themen beinhalten, aber sind nicht beschränkt auf:

● Social Media und Theorien zur digitalen Zusammenarbeit

● Digitale Führung und virtuelle Teams

● Soziale Kanäle des Wissensaustauschs und der Zusammenarbeit in Unternehmen

● Persönliches Wissensmanagement und Social Media

● Verschwimmende Grenzen von Privat- und Arbeitsleben (z.B. Consumerization, Shadow IT)

● Social Media-gestützte Geschäftsmodelle

● Organisatorische Vernetzung mit Social Media und Technologien zur Zusammenarbeit

● Menschliche Interaktion mit Unternehmens-Bots/Social Bots

● Nutzung von Social Media für Bürger- und politische Beteiligung

● Die Entwicklung und Nutzung von Social Media Analytics

● Digitale Methoden zum Verständnis von Social-Media-Kollaboration (z.B. Design-Science Ansätze, Big Data Analytics)

● Kritische Perspektiven auf Social Media (z.B. Sozial- und Informationsüberlastung, Technostress)

● Social Media in Krisensituationen

● Fake News und Hatespeech in Social Media

● Cyberloafing, Cyberslacking

● Problematische Internetnutzung: Social Media und Smartphone-Sucht

●  Social Media und Wohlbefinden

● Schnittmenge von Social Media und Kultur/Gender/Generationen

● Co-Creation in Social-Media-Kontexten

Track Chairs

Hanna Krasnova

Hanna Krasnova ist Professorin für Informationssysteme, insbesondere Social Media und Gesellschaft, an der Universität Potsdam und Direktorin am Weizenbaum-Institut für die Vernetzte Gesellschaft in Berlin. In ihrer Forschung befasst sie sich mit den Fragen des sozialen, individuellen und unternehmerischen Werts der entstehenden Social Media-Anwendungen. Sie ist Autorin von über 60 Forschungsartikeln, die in ISR, JSIS, JIT, EJIS, WI / BISE und in den Proceedings der ICIS sowie auf anderen IS-Konferenzen veröffentlicht wurden.

Matthias Trier

Matthias Trier ist Professor für Wirtschaftsinformatik und Social Computing an der Universität Paderborn. Er erforscht Phänomene im Zusammenhang mit der Implementierung/Aneignung von Social Media, der Rahmung elektronischer Diskurse und der ereignisgesteuerten dynamischen Netzwerkanalyse. Prof. Trier leitete EU-Projekte und veröffentlichte in Konferenzen und Ranking-Zeitschriften, z.B. ISR, EJIS, ISJ oder JCMC. Er diente als langjähriger Track Chair der Social Media Tracks bei ECIS 2014-2020 und WI 2019-2020.

Christian Meske

Christian Meske ist Juniorprofessor für Digitale Transformation und Strategisches Informationsmanagement am Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Freien Universität Berlin. Er studierte an der Universität Potsdam, promovierte an der Universität Münster und war Postdoc an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsarbeiten über digitale Transformation, digitale Zusammenarbeit und die Zukunft der Arbeit wurden in Zeitschriften wie Business & Information Systems Engineering, Business Process Management Journal, Communication of the Association for Information Systems, Information Systems Frontiers, Information Systems Management, Journal of Enterprise Information Management und verschiedenen anderen veröffentlicht.

Milad Mirbabaie

Milad Mirbabaie ist Interim-Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Bremen und Teamleiter an der Universität Duisburg-Essen. Er studierte Wirtschaftsinformatik an der Universität Hamburg und promovierte an der Universität Münster. Er hat in namhaften Zeitschriften wie Journal of Information Technology, Internet Research, Information Systems Frontiers und International Journal of Information Management veröffentlicht. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Digitale Gesellschaft, Soziotechnische Systeme, Social Media und Krisenmanagement. Im Jahr 2017 wurde er auf der European Conference on Information Systems mit dem Claudio-Ciborra-Preis für den innovativsten Forschungsartikel ausgezeichnet.

Associate Editors

  • Paul Alpar, Philipps Universität Marburg
  • Christine Bauer, Johannes Kepler Universität Linz
  • Benedikt Brendel, Universität Göttingen
  • Ann-Kristin Cordes, WWU Münster
  • Christian Ehnis, The University of Sydney
  • Marina Fiedler, Universität Passau
  • Lisa Giermindl, FHS St. Gallen
  • Fenne große Deters, Universität Potsdam
  • Janine Hacker, Universität Liechtenstein
  • Michael Leyer, Universität Rostock
  • Mathias Klier, Universität Ulm
  • Oliver Posegga, Universität Bamberg
  • Christian Reuter, Technische Universität Darmstadt
  • Björn Ross, The University of Edinburgh
  • Petra Schubert, Universität Koblenz
  • Stefan Smolnik, Fernuniversität Hagen