Gestaltung, Management und Auswirkungen von KI-basierten Systemen

Trackbeschreibung

Die raschen Entwicklungen im Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI), die Verfügbarkeit von immer mehr Rechenpower und einer unüberschaubar großen Menge von Daten ermöglichen den Einsatz KI-basierten Systemen in vielen neuen Anwendungsszenarien. KI-basierte Systeme sind allgegenwärtig und Menschen interagieren mit ihnen sowohl im privaten als auch geschäftlichen Kontext. Wir fragen Alexa morgens wie das Wetter heute wird, Google Maps navigiert uns zur Arbeit, das intelligente System auf der Arbeit sagt uns, dass die Maschine gewartet werden muss, und abends schlägt uns Netflix ein für uns passenden Film vor. In all diesen Anwendungsszenarien ist es für uns Menschen normal, dass wir mit einem KI-basierten System interagieren. Über diese Beispiele hinaus ermöglichen KI-basierte Systeme vielfältige Chancen für die gesamte Wirtschaft und insbesondere für diejenigen Unternehmen, die es schaffen, die wirtschaftlichen Potenziale von KI-basierten Systeme für sich zu nutzen.

Im Gegensatz zu der Vielzahl von Chancen, welche die KI im Allgemeinen und KI-basierte Systeme im Speziellen für einzelne Individuen, Unternehmen oder die Gesellschaft mit sich bringen, zeichnen sich auch eine Reihe von Risiken und Gefahren ab, welche man berücksichtigen muss. Während KI-basierte Systeme immer komplexer werden und schon bald in manchen Bereichen (z.B. medizinische Diagnostik) den Menschen überlegen sein werden, beschäftigen sich Forscher und die Öffentlichkeit auch immer mehr mit potentiellen Risiken und konkreten Gefahren aus ethischen, rechtlichen und sozialen Perspektiven.

Viele der derzeitigen KI-basierter Systeme und deren zugrunde liegenden Algorithmen sind nicht transparent genug, um einen möglichen Missbrauch oder systematische Fehler zu erkennen oder verhindern zu können. Die Intransparenz solcher KI-basierter Systeme kann dazu führen, dass Nutzer wissentlich oder unwissentlich diskriminiert oder gar manipuliert werden. KI-basierte Systeme müssen daher besonders sorgfältig konzipiert und implementiert werden, um unerwünschte Auswirkungen oder Missbrauch zu verhindern.

Mögliche Themenfelder

Dieser Track möchte die WI-Community einladen einen Beitrag auf individueller, organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene zur bestmöglichen Gestaltung, dem Management und den Auswirkungen von KI-basierten Systemen einzureichen. Er ist offen für alle Methoden und Arten von Beiträge, die folgende oder verwandte Themen adressieren:

● Hybride und erweiterte KI

● Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI (Human-in-the-Loop)

● KI-basierte Assistenzsysteme (für Endnutzer und Unternehmen)

● Entwicklung, Gestaltung und Implementierung von KI-basierten Systemen

● Vertrauen und Misstrauen in KI-basierte Systeme

● Erklärbarkeit und Transparenz von KI-basierten Systemen

● Operative und strategische Auswirkungen von KI-basierten Systemen in Unternehmen

● Nachteile KI-basierter Systeme: Verzerrungen, Diskriminierung und Ablehnung

● Praktischer Einsatz von KI in Organisationen (z.B. KI und Produktinnovation, KI und Kundenbetreuung, KI und Marketing, KI und Prozessoptimierung)

● Wirtschaftliche Potentiale der KI (z.B. neue Geschäftsmodelle durch den Einsatz von KI-basierten Systemen)

● Ethische, rechtliche und soziale Implikationen von KI und KI-basierten Systeme

Track Chairs

Cristina Mihale-Wilson

Cristina Mihale-Wilson ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Forschungsschwerpunkte sind wirtschaftliche und soziale Aspekte sowie die Potenziale von KI und KI-basierten Systemen. Derzeit arbeitet sie im interdisziplinären Projekt ForeSight, das die Entwicklung einer offenen KI-basierten Plattform für kontextsensitive, intelligente und prädiktive Dienste im Bereich Smart Living zum Ziel hat. Im Rahmen des dreijährigen Projekts erforscht sie die Eignung, die wirtschaftlichen Potenziale und die Nachhaltigkeit des Aufbaus intelligenter Dienste und KI-basierter Systeme für die Smart Living-Branche.

Stefan Morana

Stefan Morana ist seit 2020 Juniorprofessor für BWL, insb. Digitale Transformation und Wirtschaftsinformatik an der Universität des Saarlandes. Er hat Informatik an der Hochschule Darmstadt studiert und an der Universität Mannheim in Wirtschaftsinformatik promoviert. In der Forschung konzentriert er sich auf die Gestaltung interaktiver Systeme und methodische Aspekte der gestaltungsorientierten Forschung. Seine Arbeiten sind unter anderem im Journal of the Association for Information Systems, Decision Support Systems, International Journal of Human-Computer Studies, Business & Information Systems Engineering, und Communications of the Association for Information Systems veröffentlicht.

Alexander Benlian

Alexander Benlian ist seit 2012 Professor für Information Systems & E-Services an der Technischen Universität Darmstadt. Zuvor promovierte und habilitierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Jahr 2015 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Wirtschaftsinformatik (W3) an der Universität zu Köln, den er jedoch ablehnte. Seine Arbeiten wurden in führenden akademischen und praxisorientierten Zeitschriften, wie unter anderem Management Information Systems Quarterly, Journal of Management Information Systems, Journal of Service Research, Journal of the Association for Information Systems, MIS Quarterly Executive und Business & Information Systems Engineering veröffentlicht.

Oliver Hinz

Oliver Hinz studierte Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Darmstadt und arbeitete anschließend mehrere Jahre für die Dresdner Bank. Als Juniorprofessor für E-Finance & Electronic Markets unterstützte er von 2008 bis 2011 das E-Finance Lab Frankfurt und leitete anschließend das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Electronic Markets an der Technischen Universität Darmstadt. Seit 2017 ist er Professor für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Arbeiten wurden unter anderen in den Zeitschriften Information Systems Research, Management Information Systems Quarterly, Journal of Marketing, Journal of Management Information Systems und Business & Information Systems Engineering veröffentlicht.

Associate Editors

  • Kevin Bauer, Goethe-Universität Frankfurt, bauer@sage.uni-frankfurt.de
  • Eva Bittner, Universität Hamburg, bittner@informatik.uni-hamburg.de
  • Philipp Ebel, Universität St. Gallen, philipp.ebel@unisg.ch
  • Andreas Fink, Helmut-Schmidt-Universität/UniBw Hamburg, andreas.fink@hsu-hamburg.de
  • Burkhardt Funk, Leuphana Universität Lüneburg, funk@uni.leuphana.de
  • Peter Gomber, Goethe-Universität Frankfurt, gomber@wiwi.uni-frankfurt.de
  • Peter Hofmann, Universität Bayreuth, peter.hofmann@fim-rc.de
  • Andreas Holzinger, Medizinische Universität Graz, andreas.holzinger@medunigraz.at
  • Christian Janiesch, TU Dresden, Christian.Janiesch@tu-dresden.de
  • Wolfgang König, Goethe-Universität Frankfurt, wkoenig@wiwi.uni-frankfurt.de
  • Matthias Kraus, ETH Zürich, mathiaskraus@ethz.ch
  • Niklas Kühl, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), kuehl@kit.edu
  • Sarah Oeste-Reiß, Universität Kassel, oeste-reiss@uni-kassel.de
  • Nicolas Pröllochs, Justus-Liebig-Universität Giessen, nicolas.proellochs@wi.jlug.de
  • Matthias Schumann, Georg-August-Universität Göttingen, mschuma1@uni-goettingen.de
  • Benedikt Berger, Ludwig-Maximilians-Universität München, benedikt.berger@bwl.lmu.de
  • Kai Spohrer, Universität Mannheim, spohrer@uni-mannheim.de